Ballett und kreativer Kindertanz

Sima Bürgin unterrichtet nach der Vaganova Methode, die bis heute an allen bekannten Tanzakademien weltweit angewendet wird. Der methodische Aufbau der Lektionen, fördert das Koordinieren der Bewegungsabläufe, Körperhaltung und Musikalität, die sich in der ästhetischen Schönheit des Klassischen Tanzes widerspiegelt.

Eines haben alle Tanzstile gemeinsam: Sie trainieren die Kinder auf vielfältige Weise und nutzen ihren natürlichen Bewegungsdrang. In Zeiten des zunehmenden Bewegungsmangels ist das Gold wert.“(Aussage von Dr. med. Liane Simmel, Tanz- und Sportmedizin)

Fusspuren X – Opernhaus Zürich 2014 (Bild: © Bettina Stöss)

Das Pre-Ballett

Wie das Wort Pre-Ballett schon besagt, geht es hier um eine Vorstufe des Klassischen Ballettes. Es beinhaltet die Idee, Kinder bereits im Alter von vier Jahren mit dem Klassischen Tanz in Berührung zu bringen. Gerade weil die Kinder in diesem Alter sehr aufnahmefähig und lernbereit sind, ist es umso wichtiger, diese Zeit zu nutzen, um ihnen bereits von Anfang an das richtige Handwerk für die Tanztechnik beizubringen. Ein frühes korrektes Training gibt ihnen eine starke Basis, welche sie für eine zukünftige Ballettausbildung, oder auf sämtliche andere körperliche Tätigkeiten optimal vorbereitet.

Das Pre-Ballett und das Klassische Ballett

Das Pre-Ballett sowie auch später das Klassische Ballett haben den Anspruch einer klar strukturierten Körperschulung und vermitteln die höchste Form von Körperbeherrschung und dienen somit als Ausgangslage aller weiteren Trainingssysteme. Dies erklärt sich dadurch, dass die klassische Tanztechnik die optimale Voraussetzung für die Platzierung und Zentrierung des Körpers schafft, so dass dieser als geschultes Instrument fähig ist, sich frei, leicht und organisch zu bewegen. Dank der geschulten Aufrichtung des Körpers über die optimale Körperplatzierung und –zentrierung braucht der Tänzer möglichst wenig Spannung. Die Bewegungen werden dadurch effizient und ökonomisch und jegliche Virtuosität des Tänzers, sei es im Sprung oder in der Drehung, wirkt trotz körperlicher Höchstleistung geschmeidig, harmonisch und ausdrucksstark. Somit geht es beim Erlernen des Klassischen Ballettes genauso um die reine Schulung des Instrumentes, welches beim Tänzer sein Körper selbst ist. Nur ein „gestimmtes Instrument“ kann wohlklingende Töne und eine vielfältige Musik spielen und sich in einer Form, wie auch in der Improvisation frei ausdrücken. Mit dem eigenem Körper als Instrument führt der Tänzer die Bewegungen aus, füllt es mit Leben und Emotionen. Gleichzeitig werden die Musikalität und das Gefühl für den Rhythmus geschult, ohne die keine Technik möglich wäre.

Somit dient das Pre-Ballett sowie das Klassische Ballett als Lebensschulung, wie sie Shinichi Suzuki in „Erziehung ist Liebe“ beschreibt, die auf alle weiteren Lebensbereiche angewandt werden kann.

Persönlichkeitsentwicklung

Die Kinder lernen über das Tanzen eine Haltung zum Leben, die ihnen ermöglicht, sich mit einer Sache, die sie gerne machen, aufrichtig auseinander zu setzen und sie ernst zu nehmen. Dies verlangt von den Kindern viel Zeit, Geduld, Ausdauer und Fleiss, den sie in die wöchentlichen Trainingsstunden investieren müssen. Es geht um ihre Persönlichkeitsentwicklung und darum, dass sie ihr eigenes einmaliges Potenzial zum Strahlen bringen können.

Meine Aufgabe als Tanzpädagogin liegt darin, jedes einzelne Kind in seinem persönlichen Werdegang und seiner Entwicklung bestmöglich zu unterstützen, in dem ich es immer wieder ermutige, fest an seine eigene Fähigkeiten zu glauben, um diese zu seinem persönlichen Talent manifestieren zu können. Die Tanztechnik sollte mit dem persönlichen Ausdruck des Kindes so verschmelzen, dass das Tanzen zu seiner zweiten Natur wird.

Abschliessend möchte ich Shinichi Suzuki zitieren, den ich in meiner Arbeit immer wieder erwähne, der sagt:
„Kinder in ihrer Einfalt suchen nach Wahrheit, Güte und Schönheit, gegründet auf der Liebe.“